Rennradtouren bei Bassano del Grappa

Eine kleine Einrolltour nach Conco

Nach der ermüdenden Fahrt nach Pove del Grappa, einem Vorort von Bassano del Grappa, wollen wir es nicht gleich übertreiben. Eine kurze, nicht unbedingt flache Tour soll es am ersten Tag werden. Sogar eine kleine Stadtbesichtigung ist eingebaut, Bassano del Grappa ist wirklich sehenswert.

Bassano

Sonntag, 1. September 2013

Kilometer fünf. Wir sind mitten in Bassano del Grappa und bewegen uns vorsichtig über Kopfsteinpflaster durch die alte Stadt. Es ist Sonntagnachmittag, die Sonne gibt ihr allerbestes und entsprechend belebt ist das alles hier. Wir sind der Meinung, genügend Zeit zu haben und sehen uns ein wenig um. Es ist sehr schön hier, sogar für eine kleine Pause auf der Ponte degli Alpini, einer Holzbrücke aus dem Spätmittelalter über die Brenta, reicht es. Fast schon schade, dass wir weiter müssen. Man hätte es hier in Bassano del Grappa durchaus noch ein paar Stunden aushalten können. Aber nein, unser Plan sieht das wieder einmal nicht vor.

Kurz vor Marostica sind wir da, wo wir hin wollten. Die Bergstraße nach Conco beginnt. Die nun folgenden elf Kilometer sind das pure Vergnügen, sogar der kleine Abstecher nach Capitelli macht trotz der hier zweistelligen Steigungswerte richtig Spass. Madonna dei Capitelli, die örtliche Trattoria hat ein großes Zelt aufgebaut. Sonntagnachmittagsbingo. Noch lange hören wir die Ansagen des Spielleiters, der durch sein Megaphon die Gewinnzahlen bekannt gibt. Aber auch hier passen wir, es geht weiter nach oben. Wir sind wieder auf der SP 71, Markus testet seine Form und ist bald

ausser Sichtweite. Mir soll´s recht sein, so kann ich mein ganz persönliches "Wohlfühltempo" fahren. Wie immer werden wir uns irgendwo wieder treffen.

Dummerweise hat mein Track auf dem GPS fast die gleiche Farbe wie die Strasse, so biege ich, entgegen dem Plan, zu früh ab und umfahre Conco. Das spart mir zwar ein paar Kilometer, bringt aber sonst nichts. Ausser einiges an Wartezeit. Fontanelle, ab hier geht es wieder abwärts. Ich warte, es beginnt leicht zu regnen. Woher der Regen kommt kann ich nicht sagen, keine Wolke ist am blauen Himmel zu entdecken. Der wird schon auf der Abfahrt sein, denke ich mir. Also los, der Regen hört auf, so plötzlich wie er gekommen ist. Einige Kehren weiter, Fotostopp. Ein Anruf vom Sohn. Wo ich denn wäre? "Bei Kehre acht". Wo sonst. Alles klar, wir treffen uns unten. Es ist ein langer Weg dort hin, über insgesamt elf kunstvoll angelegte "Tornanti" führt die sehr gut in Schuss gehaltenene Straße mit moderatem Gefälle nach hinunter nach San Giorgio. Wir müssen hier abbiegen, ich warte. Blaue Windjacke in Sicht, das müsste er sein. Er ist es, kann aber wegen dem nachfolgenden Verkehr hier nicht abbiegen und kommt erst nach gut 100 Metern zum stehen. Das kommt von der Raserei, einige zusätzliche Höhenmeter sind eine angemessene Strafe für zu schnelles fahren.

Auf ganz kleinen Straßen fahren wir durch einige Dörfer und kommen schließlich wieder zur Brenta. Eine Brücke wäre jetzt nicht schlecht, wir sind auf der falschen Seite. Brücke gibt es, aber dann müßten wir ein gutes Stück auf der Schnellstraße fahren, darauf hat keiner von uns Lust. Das GPS zeigt einen Übergang, führt aber am Ende auf einen Schotterweg. Auch das ist gar nicht in unserem Sinn. Noch ein Übergang, weiter Flußaufwärts. Eine ziemlich große Wehranlage, mit der die Brenta hier aufgestaut wird, bietet den erhofften Übergang. Nur noch heil die "Superstrada" überqueren, dann ist alles gut. Nur noch ein paar Kilometer oberhalb der SS 47 durch Solagna und wir haben es mal wieder geschafft. Mehr als zufrieden mit der ersten Tour hier kann es nun ans Kochen und alles andere mehr oder weniger wichtige Zeugs gehen.

| 49 Kilometer | 934 Höhenmeter |